Zum Inhalt springen

Fondsbeteiligungen

Die Erwartung

Am Anfang hörte sich die Empfehlung des Bankberaters so überzeugend an: „Beteiligen Sie sich an einem Immobilienfonds und tun Sie aktiv etwas für Ihre Altersvorsorge. Betongold zahlt sich immer aus!“

Die prognostizierten Ausschüttungen von 8% jährlich waren mehr als doppelt so hoch wie bei einer Festgeldanlage. Das Konzept des Fonds konnte sich auf bewährte Initiatoren stützen und der im Beratungsgespräch vorgelegte Hochglanzprospekt zeigte glanzvolle Immobilien in allerbesten Lagen. Was konnte da schon schief gehen?

Die Wirklichkeit

Die Ausgabe 10/2015 der Zeitschrift Finanztest bringt es schwarz auf weiss: 62,6% der Anleger geschlossener Immobilienfonds haben reale Verluste erlitten, d.h. Anleger haben weniger Geld aus ihrer Beteiligung erhalten als einbezahlt. Nimmt man hinzu, dass auch eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals unterblieben ist und die Inflation einen Teil der Rückflüsse aufzehrt, ist der Verlustwert sogar noch höher. Mit Bundeswertpapieren hätte der Anleger in der Vergangenheit eine Rendite von durchschnittlich knapp 3% erzielen können, ohne irgendein relevantes Risiko einzugehen. Trifft eine der folgenden Annahmen auch auf Ihren Fonds zu?

  • Ausschüttungen fließen, wenn überhaupt, nur spärlich.
  • Der Fonds fordert Nachschüsse und Rückzahlung von Ausschüttungen.
  • Die Geschäftsberichte legen nahe, dass der Fonds kurz vor der Insolvenz steht und die Einlage damit verloren ist.

Die Hintergründe

Geschlossene Immobilienfonds wurden zunächst als Steuerstundungsmodell eingesetzt. Nach Auslaufen der Sonderabschreibungen gemäß dem Fördergebietsgesetz und der Beschränkung der Verlustverrechnung gemäß §§ 15a und b EStG steht seit Ende 2005 die Erwirtschaftung einer überdurchschnittlichen Nachsteuerrendite im Vordergrund.

Nicht nur die Initiatoren von Fondskonstruktionen und ihre Dienstleister (Fondsgeschäftsführer, Treuhänder etc.) haben in der Vergangenheit an Immobilienfonds gut verdient. Auch für die Banken, die den Vertrieb der Fondsanteile übernommen haben, war die Auflage immer neuer Fonds ein lukratives Geschäft. Denn sie haben Provisionen von bis zu 15% der vermittelten Einlagen erhalten, damit die Vertriebsmaschine gut geölt blieb. Hat sich der Anleger nach einem einstündigen Beratungsgespräch zur Zeichnung einer Beteiligung in Höhe von z.B. 50.000 Euro entschlossen, blieben auf dem Tisch der beratenden Bank also bis zu 7.500 Euro liegen. Kein schlechter Stundensatz.

Auf diesen Seiten erfahren Sie, wie Banken es schaffen, Fondsbeteiligungen zu verkaufen. Lesen Sie, wie ein Anleger den drohenden Totalverlust seines eingesetzten Kapitals vermeiden kann und seine Einlage zurückerhält. 

Übersicht über den Artikel